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20.09. bis 22.09.: SUBCUTIS … über Haut und den Rausch der Selbstoptimierung!
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FAUST I
von: Johann Wolfgang von Goethe
Regie: Jörg Fürst
Kostüme: Monika Odenthal
Bühnenbild: Jana Denhoven, Musik&Video: Valerij Lisac
Darsteller: Adelheid Borgmann, Andreas Beutner, Angela Pott, Frank Witzel, Giorgos Psaroulakis, Helga Tillmann, Sigrid Schott, Silke Beller
„Die Sprache selbst wird Höhepunkt im Spiel bis in den verhallten Kerker. Sehr schön ist der Geschlechterwechsel. Faust und Teufel, mal männlich (Frank Witzel/Andreas Beutner), mal weiblich (Angela Pott/ Helga Tillmann), im urdeutschen Stoffe wär‘s damals nicht ohne Brisanz, heut fast schon zeitgenössisch eingefordert. Das Gretchen (Adelheid Borgmann) leuchtet oft im Hintergrund, bevor sie sich die Bühnenmitte erobert und die schönsten Momente der Inszenierung generiert.“ (Peter Ortmann in TRAILER Ruhr, Mai 2019)
„Habe nun, ach…“ Das erste Wort – weil Zentrum des Stückes – ist ausgelassen: Das ICH. Maßlos. Hybrid. Egozentrisch. Wie wir Heute. Ein nacktes, bloßes ICH. Zweifelnd. Verzweifelt. Faust ist an einem Endpunkt angekommen: Besitz, Religion, Wissenschaft, Genuss und Lebensfreude haben ihre Bedeutung verloren. Jeglicher Halt hat sich aufgelöst:
„Es möchte kein Hund so länger leben“.
Doch Selbstmord ist auch nicht die Lösung. Erinnerungen an die eigene Kindheit halten ihn zurück und – oh Wunder – der Teufel höchstpersönlich bietet seine Hilfe bei der ultimativen Suche nach Glück, Sinn und Grund des Menschseins an:
„Drum hab ich mich der Magie ergeben / … / Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß / Zu sagen brauche, was ich nicht weiß / Daß ich erkenne, was die Welt / Im Innersten zusammenhält“.
Ein vermessener Parforceritt durch Höhen und Tiefen des Menschseins beginnt. Wetteinsatz in dem gierigen Spiel ist zynischer Weise kein geringerer als … er selbst . Er sucht nach immer mehr, Kollateralschäden werden bei der Suche nach dem letzten Kick billigend in Kauf genommen. Goethe hat mit „Faust“ zentrale Fragen nach Glück, Sinn und Liebe tief in unser (deutsches) Bewusstsein und die deutsche Sprache eingraviert.
9 Mitglieder der VolXbühne – der generationsübergreifenden Bürgerbühne für Mülheim an der Ruhr und das Ruhrgebiet – im Alter zwischen 52 und 82 Jahren machen sich in einem waghalsigen Unterfangen diesen „urdeutschen“ Stoff zu eigen: Volkstheater reloaded.
Karten: 12,00 / 8,00 Euro
Mit: Adelheid Borgmann, Andreas Beutner, Angela Pott, Frank Witzel, Giorgos Psaroulakis, Helga Tillmann, Sigrid Schott, Silke Beller, Ursula Roth
Regie&Spielfassung: Jörg Fürst, Bühne: Jana Denhoven, Kostüme: Monika Odenthal, Musik&Video: Valerij Lisac, Lichtdesign&Technische Leitung: Dirk Lohmann, Technische Mitarbeit: Christian Bohne, Joachim Gleue, Produktion: Renate Grimaldi, Layout: molter&sartor, Düsseldorf, Fotodokumentation: Jürgen Brinkmann